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‚Westdeutschen Beobachter‘ wurden lau-

fend Landkarten der einzelnen Frontab-

schnitte veröffentlicht. In diese Karten

wurde dann von mir entsprechend den

Wehrmachtsberichten mit Rotstift der Vor-

marsch unserer Truppen eingezeichnet“,

erinnerte sich Günther Roos später. Diese

Tätigkeit wurde in seinem Tagesablauf zu

einer derartigen Selbstverständlichkeit,

dass er sie im Tagebuch nicht mehr eigens

erwähnte. Nur wenn es eine neue Karte

gab, die er auf Pappkarton aufziehen

musste, fand er das – wie etwa am 9. Okto-

ber 1939 – noch der Erwähnung wert.

Insbesondere von Angehörigen der

Hitlerjugend wurde angesichts der zahl-

reichen Einberufungen und der dadurch

entstandenen Lücken an der „Heimat-

front“ nach Kriegsbeginn aber auch ein

aktives Mitwirken erwartet. Bereits am

8. September hatte Günther im Heim der

Brühler NSDAP „Bereitschaftsdienst“ ab-

zuleisten, der unter anderem aus Boten-

diensten per Fahrrad – an diesem Tag

144 /

Von Günther Roos

aus dem

Westdeutschen

Beobachter

ausge­

schnittene Karte, auf der

er die Frontbewegungen

einzeichnete

144

1939: „Es lebe Deutschland!“

120